Heute haben wir traumhaftes Wetter, 20 Grad, sonnig. Gefühlte 25-28 Grad 🌞 Nach dem Frühstück (das erste Mal draußen) sind wir mit dem Rad nach Narva gefahren. Hier am Platz geht direkt neben der Hauptstraße ein Radweg direkt in die Stadt. Die Stadt ist rund 5km entfernt. Narva wurde uns von vielen hier empfohlen "wunderschön, musst Du gesehen haben". Hm. Was soll ich sagen 🤣 wir hatten ursprünglich das "Veneetsia" von Narva anvisiert. Nachdem wir gefühlt im Industriegebiet gelandet sind, sind wir wieder umgedreht und in Richtung Grenzfluss gefahren. Wir sind uns ziemlich einig: nein, Narva ist keine schöne Stadt. Vermutlich eine typisch osteuropäische Stadt. Aber insgesamt nicht wirklich schön.
Der erste Stopp für uns war die Auferstehungskathedrale "Jeesuse ülestõusmise katedraal". Eine russisch orthodoxe Kirche. Man macht die Tür auf und denkt nur "Wow, was für ein Prunk". Die Bilder können das gar nicht wiedergeben. So was hab ich bei all den vielen Kirchen noch nicht gesehen. Total faszinierend.
Der nächste Halt war wieder eine Kirche. Diesmal die Alexanderkirche "Narva Aleksandri Suurkirik" Hier konnte man per Fahrstuhl auf den Turm, der leider nicht außen begehbar war. Trotz allem erhält man einen kleinen Überblick über Narva. Im Eintritt enthalten war noch der Eintritt in die Kirche selbst. Auch hier waren wir wieder sprachlos. Die Kirche wird anscheinend wieder aufgebaut - aktuell fehlt es hierzu an Geld - und man kann über die nicht gesperrten Teile in der ersten und zweiten Ebene laufen. Total interessant anzusehen. Hier finden sogar in diesem Zustand Gottesdienste statt. Im Erdgeschoss kann man sogar hinter den Altar treten. Das hatten wir bei all unseren Besichtigung noch nie!
Weiter ging es dann hin zum Aussichts-Grenzpunkt. Die Promenade, von der aus man die beiden Festungen sieht - auf estischer Seite "narva castle" und auf russischer Seite "Iwangorod" - entschädigt
einiges. Hier ist es wirklich toll. Nur der Fluss trennt Europa und Russland. Insbesondere in der jetzigen Zeit schon beeindruckend, so dicht an der Grenze zu sein. Linker Hand die estische,
rechter Hand die russische Flagge. Hier hatten wir dann noch einen Stopp für unser erste estisches Bier. Mit Honiggeschmack 🤭 muss man mögen.
Wir hatten noch die Altstadt mit schönen Gassen und Häusern gesucht, aber auch die nicht gefunden. Oder einfach nicht erkannt 🙈 also sind wir - mit einem kurzen Einkaufsstopp - wieder heim. Und
stehen hier immer noch allein.
Aber wer glaubt, hier einen "billigen" Urlaub zu haben, täuscht sich gewaltig. In den Restaurants mindestens Preise wie bei uns. Teilweise teurer. Eine Dose Bier im Lidl (estisches Bier) kostet um die 1,60€. Wir sind nicht wegen erwarteter günstiger Preise hierher gefahren, aber die teilweise deutlich höheren Preise lassen uns doch erstaunt zurück.
Unser Fazit: Narva selbst als Stadt ist (für uns) keine Reise wert. Die Sache an sich (so dicht an der Grenze zu Russland) schon.
Morgen, so unser Auto will, geht's 200 km weiter nach Tallin. Meine Erwartungshaltung ist tatsächlich nicht mehr ganz so groß, aber ich lasse mich gerne überraschen.
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