Heute früh haben wir den schönen Platz verlassen. Ich hatte noch ein längeres Gespräch mit der Betreiberin. Der Ort Taevaskoja ist für Estland ein sehr wichtiger Ort. Man sagt dem Wald mit seinen Felsen eine magische Energie nach. Viele nutzen den Ort um Energie aufzunehmen und gesund zu werden.
Mit dem Platz ist es schwierig für sie. Während Corona war der Platz fast leer. Dann kam der Krieg. Seitdem haben sie kaum noch Gäste aus Deutschland oder den Niederlanden. Früher waren das die Haupttouristen. Heute bleiben sie aus. Letztes Jahr hatten sie 10 Deutsche und 1 Paar aus den Niederlanden. Die Angst vor Russland und die Nähe ist zu groß dass die Touristen ausbleiben. Campen ist für Esten völlig unpopulär, so dass sie auf ausländische Touristen angewiesen sind. Sie hat uns noch ein paar gute Tipps für den Weg nach Narva mitgegeben, die wir dankend annehmen. Für uns war der Plan, rund 220 km nordöstlich nach Narva zu fahren. Narva ist die drittgrößte und östlichste Stadt Estlands. Sie liegt an der Grenze zu Russland am Fluss Narva, der hier den Grenzfluss bildet und nördlich der Stadt in den Finnischen Meerbusen der Ostsee mündet. Man kann in Narva also direkt nach Russland hinübersehen.
Und dann kam unser Womo. Mittlerweile verbindet uns eine Hassliebe 🤐 wenn es läuft ist es super. Wenn es zickt (meist ohne nachvollziehbaren Grund), dann hasse ich es. Dietmar ist da generell ein wenig entspannter. Bislang hat zumindest die Werkstatt trotz aller Suche nix gefunden. So auch heute. Beim Losfahren jammerte der Karren schon ein bisschen. Irgendwann, kaum 40km weiter schreit und heult der. Rechts ran, Reifen/Bremse heiß 🙄 also warten...
Irgendwann ging es weiter...diesmal knapp 25 km. Schlechte Laune: "Ich verkauf den Karren, wenn wir zu Hause sind 🤮" Aufgebockt. Nix zu sehen. Werkstatt angerufen. Berichtet. Aber: vielleicht haben wir nun eine Idee woran es liegen könnte.
Ok. Nutzt ja nix. Nu sind wir hier. Wir brauchen einen Plan B. Ein Platz am See um die Ecke. Falls alles schiefgeht. Nur knapp 15 Minuten entfernt. Nach dem Abkühlen sind wir dann weiter. Siehe da: bis nach Narva. Ohne irgendeine Zickerei. "Bloß nicht mehr anhalten". Das Auto kostet alle Nerven 🥴 entspannt ist anders. Und sind wir also statt wie geplant um 14 Uhr um 17 Uhr auf dem Platz Vana Olgina Mõis angekommen. Hier sind wir die einzigen Gäste auf einem großen Platz nur 3km von Narva entfernt. Begrüßt wurden wir mit "Hello my friends". Den Platz können wir natürlich aussuchen.
Man muss aber sagen: landschaftlich eine fantastische Strecke. Störche überall. Tolle Farben und abgesehen von Baustellen gute Straßen. So ging es vorbei an dem Lake Peipus. Als Plan B wäre es auch eine tolle Alternative gewesen.
Mir gefällt es fast besser als Lettland Was man hier allerdings sagen muss: wenn sie Rollsplitt streuen fühlt es sich an, als ob man in einem Kiesbett fährt 🙄
Hier haben wir nun fantastisches Wetter und bleiben 2 Tage. Rund um den Platz klappert es überall und die Störche fliegen im Tiefflug über das Womo. Schon ziemlich cool 🥰
Heute machen wir nix mehr, außer den Grill anwerfen. Morgen geht es dann mit dem Rad nach Narva. Wir sind schon sehr gespannt.
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